Historie

Johann Michael Nüdling gründete im Jahr 1811 eine Handweberei. Einmal im Jahr zog er mit der Schubkarre voller Leinenwaren nach Leipzig zur Messe. Er soll bei seiner Fußwanderung nach Leipzig eine graue Leinenjacke getragen haben, die von der Sonne weiß gebleicht war, wenn er nach ca. 14 Tagen von seiner Reise zurückkehrte.

Später wurde die Handweberei von Emilian Nüdling übernommen und am 9. Juli 1888 in das Firmenregister unter J.J. Nüdling Nachfolger eingetragen.

Alfred Nüdling baute im Jahr 1936 eine Fabrik, die im Jahr 1938 durch einen Anbau erweitert wurde. Vorhanden waren jetzt zwölf mechanische Webstühle, auf denen Haustuch-Halb- und Reinleinen für Aussteuerwäsche hergestellt wurden.

Da der Absatz von Aussteuerwäsche im Jahre 1950 schlecht war, suchte Alfred Nüdling nach einer neuen Möglichkeit, die Produktion seiner Weberei aufrecht zu erhalten und auszubauen. Er begann mit der Herstellung von Mantel-Popeline, welche an Konfektionäre verkauft werden sollte.

Da er jedoch keine passenden Abnehmer für diese Artikel fand, entschloss er sich kurzfristig, selber Mäntel zu produzieren und zu verkaufen. Er legte einige Mustermäntel beim Westdeutschen Kaufhof in Köln vor. Hier bekam er gleich einen Auftrag über 6.000 Mäntel zum Preis von DM 41,00.

Am 01. August 1963 trat Wolfgang Nüdling als persönlich haftender Gesellschafter in die Firma ein. Nach dem Tode seines Vaters übernahm er die alleinige Geschäftsführung der Firma.

1972 wurde die Abteilung Weberei mit neuen Rüti-Webmaschinen ausgestattet, welche auf der Internationalen Maschinenaustellung in Paris gekauft wurden. Diese Maschinen wurden zur Herstellung von Mantelpopeline eingesetzt. Bis Ende der 80er Jahre wurden Mäntel gefertigt und u.a. an renommierte Unternehmen wie C & A sowie Peek & Cloppenburg verkauft. Aufgrund der Globalisierung musste die Herstellung der Mäntel eingestellt werden.

Im Jahr 1992 wurde die Weberei wegen des Wettbewerbs in der Textilindustrie geschlossen.

Später wurde das Fabrikgebäude vermietet und zwischenzeitlich als Abstellplätze für Oldtimer genutzt.

Heute findet die Rhöner Bevölkerung und deren Gäste sowie für die hiesigen Vereine unter dem historischen Namen ALTE WEBEREI eine PREMIUM-FITNESSFABRIK. Die ALTE WEBEREI wurde offiziell am 02. Januar 2020 eröffnet.